Demnächst

DIE FARBEN DER ZEIT

(Start: 14.08.2025)

F 2025 | Regie: Cédric Klapisch | 126 Min. | FSK tba
Darsteller*innen:
Suzanne Lindon, Abraham Wapler, Vincent Macaigne, Julia Piaton, Zinedine Soualem, Paul Kircher, Vassili Schneider, Sara Giraudeau, Cécile de France

Eine unerwartete Erbschaft bringt vier entfernte Verwandte in einem verlassenen Landhaus in der Normandie zusammen, wo sie gemeinsam ihre mysteriöse Familiengeschichte entdecken. Im Jahr 1895 bricht ihre Vorfahrin Adèle im Alter von 21 Jahren nach Paris auf, um dort nach ihrer Mutter zu suchen. Sie erlebt eine Stadt im Aufbruch zur Moderne, den Vormarsch der Fotografie und die Anfänge der impressionistischen Malerei. Während ihre Nachfahren den Spuren dieser außergewöhnlichen Frau folgen, enthüllen sie nicht nur Adèles einzigartige Geschichte, sondern finden auch den Weg zu einer eigenen, gemeinsamen Zukunft.

Ein mitreißendes Drama über Herkunft und Familiengeschichte das zeigt, wie eng Gegenwart und Vergangenheit miteinander verflochten sein können.

 

SIRÂT

(Start: 14.08.2025)

F 2025 | Regie:  Oliver Laxe  | 115 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Sergi López, Bruno Núñez, Stefania Gadda, Joshua Liam Henderson, Jade Oukid, Richard Bellamy

Ein Vater (Sergi López) und sein Sohn kommen auf einem abgelegenen Rave inmitten der Berge Südmarokkos an. Sie sind auf der Suche nach Mar, ihrer Tochter und Schwester, die vor Monaten auf einer dieser niemals endenden, schlaflosen Partys verschwunden ist. Umgeben von elektronischer Musik und einem rohen, ungewohnten Gefühl von Freiheit, zeigen sie immer wieder ihr Foto herum. Die Hoffnung schwindet, doch sie geben die Suche nicht auf und folgen einer Gruppe von Ravern zu einer letzten Party in der Wüste. Je tiefer sie in die glühende Wildnis vordringen, desto mehr zwingt sie die Reise, sich ihren eigenen Grenzen zu stellen.

Mit SIRÂT präsentiert der vielfach ausgezeichnete Regisseur Oliver Laxe seinen bislang radikalsten Film. Er führt seine Figuren und das Publikum auf einen erschütternden Weg zwischen Leben und Tod, zwischen Rausch und Offenbarung. Ein Vater sucht in der Wüste Marokkos nach seiner verschwundenen Tochter – und findet dabei eine tiefere Wahrheit über sich selbst. Der Film ist eine spirituelle Reise durch Schmerz, Stille und Ekstase, getragen von hypnotischen 16mm-Bildern und einem treibenden Soundtrack von Kangding Ray. SIRÂT ist Kino als Grenzerfahrung – roh, intensiv und zutiefst menschlich.

 

DIE ZÄRTLICHE REVOLUTION

(Start: 14.08.2025)

D 2025 | Regie: Annelie Boroș | 94 Min. | FSK tba
Dokumentarfilm

Die Vision einer Gesellschaft, die sich wirklich kümmert

Pflege, Fürsorge, Inklusion – in ihrer bewegenden Doku begleitet Regisseurin Annelie Boroș Menschen, die Fürsorge zum Zentrum ihres Lebens machen. Sie zeigt, was es heißt, für andere einzustehen – oft ohne Anerkennung, meist unter schwierigen Bedingungen. Der persönliche Verlust ihrer Freundin verleiht dem Film eine berührende Tiefe. Ein hochaktueller Kino-Impuls über Solidarität, mentale Gesundheit und die Kraft gesellschaftlicher Verantwortung.

Was wäre, wenn Fürsorge nicht Ausnahme, sondern gesellschaftlicher Standard wäre?

„Die zärtliche Revolution“ porträtiert Menschen, die genau das leben – und dabei täglich an ihre Grenzen stoßen:
Arnold pflegt seinen schwerbehinderten Sohn und kämpft für mehr Anerkennung pflegender Angehöriger.
Bożena, eine 24-Stunden-Kraft aus Polen, spricht offen über Ausbeutung in der Pflegebranche.
Samuel, Rollstuhlfahrer und Aktivist, will ein inklusives Wohnprojekt verwirklichen.
Und Amanda, Klimaaktivistin mit Wurzeln in Peru, verknüpft menschliche Fürsorge mit dem Schutz unseres Planeten.

Mit großer Nähe und Respekt begleitet Annelie Boroș ihre Protagonist*innen – und stellt sich selbst die Frage, was es bedeutet, sich wirklich zu kümmern. Als sich während der Dreharbeiten ihre enge Freundin das Leben nimmt, wird aus der gesellschaftlichen Spurensuche eine zutiefst persönliche Erzählung.

Ein bewegender Dokumentarfilm über Pflege, Solidarität – und den Mut, unsere Gesellschaft neu zu denken.

 

MILCH INS FEUER

(Start: 14.08.2025)

D 2025 | Regie: Justine Bauer | 79 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Johanna Wokalek, Karolin Nothacker, Pauline Bullinger, Anne Nothacker, Sara Nothacker, Lore Bauer, Lorena Elser, Simon Steinhorst, Martin Bauer, Alexandra Balmer, Lisa Renner, Angelina Herrmann u.a.

In ihrem mehrfach ausgezeichneten Debütfilm erzählt Justine Bauer (KHM Köln) von einem Sommer auf dem Land im Raum Hohenlohe (Baden-Württemberg) – sinnlich, still und voller Fragen nach Herkunft, Verantwortung und Zukunft. Der Film feierte 2024 Premiere beim Filmfest München und wurde dort mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet. Zudem erhielt er den Nachwuchspreis MFG Star. In der Jurybegründung von Doris Dörrie heißt es “Mit ihrer besonderen Mischung aus dokumentarischen und fiktionalen Elementen erzählt Justine Bauer komisch und tragisch, anrührend und gewaltig vom Leben von Frauen auf dem Land.“

Zum Film: Anna ist schwanger und denkt über Kastrationen nach. Katinka kann vielleicht keine Bäuerin werden und trägt ihren Bikini im Melkstand. Aber Omas Tomaten sind in diesem Jahr so gut geworden wie nie zuvor. Ein Sommer auf sterbenden Bauernhöfen.

Katinka (Karolin Nothacker), eine junge Frau, ringt darum, den Bauernhof ihrer Familie weiterzuführen. Mit ihr treten weibliche Figuren in den Vordergrund, die die landwirtschaftliche Realität nicht nur bewältigen, sondern prägen – allen voran Mutter (Johanna Wokalek) und Großmutter (Lore Bauer), die als Generationenverbund Kontinuität und gelebte Erfahrung verkörpern – sowie Katinkas Schwestern und Anna (Pauline Bullinger), mit denen sie jede freie Minute im Fluss verbringt.

Hintergrund: Der Film schöpft aus Bauers eigener Kindheit auf einer Straußenfarm und wirft einen ungewöhnlich intimen Blick auf das Leben junger Landwirtinnen.

„Sie weiß also genau, wovon sie spricht. Ihren bestechend genauen Blick verwendet sie für eine fiktionale Erzählung und füllt sie an mit poetischer Wucht, bestechenden Dialogen auf hohenlohisch und verblüffend reifer Bildsprache. Besetzt hat sie ihren Film fast ausschließlich mit Laien, die fantastisch präzise und gleichzeitig natürlich agieren. Mit ihrer besonderen Mischung aus dokumentarischen und fiktionalen Elementen erzählt Justine Bauer komisch und tragisch, anrührend und gewaltig vom Leben von Frauen auf dem Land.“ (Doris Dörrie, Regisseurin)

Gedreht wurde in der Region Hohenlohe, deren Mundart – das Hohenlohische – im Film überwiegend gesprochen wird. Diese oberdeutsche Variante, stark landwirtschaftlich geprägt, variiert von Dorf zu Dorf und ist unter jungen Menschen nur noch selten lebendig. Hauptdarstellerin Karolin Nothacker (Katinka) wurde über einen Zeitungsaufruf gefunden und brachte ihre drei Geschwister mit ans Set, die im Film ebenfalls ihre Geschwister spielen. Die Rolle der Mutter spielt Johanna Wokalek. Sie arbeitete mit einem Dialektcoach, um sich nahtlos in die Riege der Laien einzureihen. Großmutter Emma wird von Lore Bauer verkörpert, der realen Großmutter der Regisseurin, die den mündlichen Reichtum dieser Sprache mitbringt – und die leider kurz nach den Dreharbeiten verstarb.

 

DER KUSS DES GRASHÜPFERS

(Start: 21.08.2025)

Premiere am Donnerstag, 21.08., 20:00 Uhr, Gloriette

Filmgespräch mit Regisseur Elmar Imanov

D/LUX/I 2025 | Regie: Elmar Imanov | 129 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Lenn Kudrjawizki, Michael Hanemann, Sophie Mousel

Der Schriftsteller Bernard lebt in einer magisch-realistischen Welt mit einem Schaf und in einer turbulenten Beziehung zu seiner Freundin Agata. Ein menschengroßer Grashüpfer taucht auf. Bernard erfährt von der tödlichen Diagnose seines Vaters und muss sich mit der Zerbrechlichkeit des Lebens und dem Sinn seiner eigenen Existenz auseinandersetzen.

Regisseur Elmar Imanov reflektiert in dem von ihm auch geschriebenen Film DER KUSS DES GRASHÜPFERS sein eigenes Verhältnis zu seinem Vater und die Gefühle von Verlorenheit und Surrealität, die dessen Tod in ihm ausgelöst haben und ihn zwingen, sich selbst und seine Welt neu zu definieren.

 

IN DIE SONNE SCHAUEN

(Start: 28.08.2025)

D 2025 | Regie: Mascha Schilinski | 149 Min. | FSK 16

Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit. IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem. Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken.

 

WENN DER HERBST NAHT

(Start: 28.08.2025)

F 2024 | Regie: François Ozon  | 102 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier, Pierre Lottin, Garlan Erlos

Michelle verbringt ihren Ruhestand in einem idyllischen Dorf im Burgund ganz in der Nähe ihrer langjährigen Freundin Marie-Claude. Als ihre Tochter Valérie vorbeikommt und Michelle ihr versehentlich giftige Pilze serviert, eskaliert das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den Frauen. Valérie unterstellt ihrer Mutter Mordabsichten und untersagt ihr jeglichen Kontakt zu ihrem geliebten Enkel Lucas. Michelle stürzt in eine tiefe Depression. Doch dann wird Marie-Claudes Sohn aus dem Gefängnis entlassen – bereit, der besten Freundin seiner Mutter unter die Arme zu greifen.

In herbstlich strahlenden Bildern kredenzt Regie-Ikone François Ozon einen raffinierten Thriller, der bis zum Ende mit Überraschungen aufwartet. Der mit den französischen Schauspielstars Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier und Pierre Lottin hochkarätig besetzte Film feierte seine Premiere auf dem internationalen Filmfestival in San Sebastian, wo er für das Beste Drehbuch und die Beste Nebenrolle ausgezeichnet wurde. Hélène Vincent ist darüber hinaus als Beste Hauptdarstellerin für den diesjährigen César nominiert.

 

DIE ROSENSCHLACHT

(Start: 28.08.2025)

USA 2025 Regie: Jay Roach | 100 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Benedict Cumberbatch, Kate McKinnon, Allison Janney, Olivia Colman, Andy Samberg, Ncuti Gatwa

DIE ROSENSCHLACHT ist die Neuinterpretation des Filmklassikers „Der Rosenkrieg“ von 1989, der auf dem gleichnamigen Roman von Warren Adler basiert. 

Für das Bilderbuchehepaar Ivy (Olivia Colman) und Theo (Benedict Cumberbatch) scheint das Leben wunderbar leicht zu sein: erfolgreiche Karrieren, eine liebevolle Ehe, großartige Kinder. Doch hinter der Fassade ihres vermeintlich perfekten Lebens braut sich ein Sturm zusammen. Als Theos Karriere einen empfindlichen Knick erleidet, nimmt Ivys hingegen steil an Fahrt auf. Zwischen den beiden entzündet sich ein explosives Feuerwerk aus harter Konkurrenz und versteckten Ressentiments...

 

22 BAHNEN

(Start: 04.09.2025)

D 2025 | Regie: Mia Maariel Meyer | 103 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Luna Wedler, Zoë Baier, Laura Tonke, Jannis Niewöhner, u.v.a. 

basierend auf dem Bestseller-Roman von Caroline Wahl

Tildas (Luna Wedler) Tage sind streng durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um ihre kleine Schwester Ida (Zoë Baier) kümmern – und an schlechten Tagen auch um ihre Mutter (Laura Tonke). Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor (Jannis Niewöhner) taucht auf, der große Bruder von Ivan, den Tilda fünf Jahre zuvor verloren hat. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle…

 

KREATOR - Hate & Hope

(Start: 04.09.2025)

D 2025 | Regie: Cordula Kablitz-Post | 110 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm

Für ihre Fans weltweit sind sie Götter, aber ihre Musik scheint vom Teufel besessen – aggressiver, schneller, kompromissloser als andere. Die deutsche Band Kreator hat den Olymp der Thrash-Metal-Szene längst erklommen. Der Film KREATOR – HATE & HOPE erzählt erstmalig die vierzigjährige Geschichte der gefeierten Metaller, von der Gründung als Schülerband 1982 im Ruhrgebiet bis auf die großen internationalen Bühnen der aktuellen Welttournee. Damals wie heute stellen sie sich gegen den Hass und die Abgründe unserer Gesellschaft. Schrille Töne, virtuose Gitarrenriffs und energetische Trommelschläge verarbeiten mit großer Willens- und Schaffenskraft den Aufruhr in unserer Zivilisation. Zwischen Hannah Arendt-Zitaten und kopflosen Leichen entsteht eine gut inszenierte Chaos-Poesie voller Schreckenssymbole. Ein musikalischer Molotow-Cocktail gegen das Böse mit kathartischer Wirkung.

 

U ARE THE UNIVERSE (OmU)

(Start: 04.09.2025)

Premiere am Freitag, 05.09., 20:30 Uhr mit Gästen

UA 2024 | Regie: Pavlo Ostrikov | 101 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Wolodymyr Krawtschuk, Leonid Popadko & Alexia Depicker

Nach der Zerstörung der Erde ist Weltraum-Trucker Andriy Melnyk der letzte Mensch im Universum, bis er dann doch einen Funkspruch von einer französischen Astronautin namens Catherine erhält, die auf einer fernen Raumstation ebenso alleine ausharrt. Entschlossen, sie zu finden, macht er sich auf eine gefährliche Reise.

Mit viel Gefühl, aber auch schwarzem Humor berührt diese ukrainische Antwort auf existenzialistische Science Fiction-Filme wie „2001“, „Solaris“, „Dark Star“ und „Moon“ zeitlose Themen: Sterblichkeit, Einsamkeit, Sehnsucht und ein universelles Bedürfnis nach menschlicher Nähe, die selbst den nihilistischen Schlussakkord aufhellt.

 

HANNAH ARENDT - Denken ist gefährlich

(Start: 11.09.2025)

D/USA 2025 | Regie: Jeff Bieber & Chana Gazit | 86 Min. | FSK 12
Dokumentarfilm

Nach langer Zeit widmet sich wieder ein Kinofilm der bedeutenden Philosophin Hannah Arendt – Aktivistin, Medienstar und furchtlose Denkerin „ohne Geländer“. Durch Originalzitate aus Arendts Essays und Briefen, vorgetragen von Nina Hoss, sowie atmosphärische Archivaufnahmen entsteht ein intimes Porträt einer Intellektuellen, die trotz Holocaust und Exil nie ihren Stolz verlor. Der Film zeigt, wie Arendt als Jüdin und Widerstandskämpferin die Welt zu verstehen suchte – und warum ihre Gedanken über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts direkt zu uns im Hier und Jetzt sprechen.

Hannah Arendt – Aktivistin, Medienstar, Denkerin „ohne Geländer“. Berühmt wurde sie mit ihrer Studie zur Entstehung totalitärer Herrschaft. Umstritten ist sie für ihre Diagnose der „Banalität des Bösen“. Bewundert wird ihr unermüdliches und furchtloses Eintreten für die Freiheit des Denkens und die offene Gesellschaft.

Sie schrieb über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts und scheint doch direkt zu uns im Hier und Jetzt zu sprechen.

Ihr Leben ist geprägt von der Erfahrung des Hitlerfaschismus und der Unfassbarkeit des Holocaust. Aber auch die finstersten Zeiten können ihr den Stolz und den Humor nicht nehmen. Als Frau und als Jüdin, als Staatenlose und Widerstandskämpferin, als Fluchthelferin und als Intellektuelle arbeitet sie unermüdlich daran, die Welt, die sie liebt, zu verstehen.

 

KILL THE JOCKEY

(Start: 18.09.2025)

AR,MEX,E,DK,USA 2024 Regie: Luis Ortega | 96 Min. | FSK tba
Darsteller*innen: Nahuel Pérez Biscayart, Úrsula Corberó, Mariana di Girolamo, Daniel Giménez Cacho

Remo (Nahuel Pérez Biscayart) war einst ein gefeierter Jockey. Doch sein exzessiver Lebensstil und Schulden bei der Mafia drohen sowohl seine Karriere als auch die Beziehung zu seiner Freundin Abril (Úrsula Corberó) zu zerstören. Am großen Tag seines geplanten Comebacks verliert er nach einem schweren Sturz nicht nur das Rennen, sondern auch sein Gedächtnis. Befreit von seiner Vergangenheit, aber mit jeder Menge Stil, irrt er durch die bunten Straßen von Buenos Aires und entwickelt eine neue Identität: Aus Remo wird Dolores. Gangsterboss Sirena ist das jedoch herzlich egal, denn ihn interessiert vor allem sein Geld. Und so setzt seine skurrile Bande alles daran, ihn aufzuspüren. Eine kuriose Verfolgungsjagd nimmt ihren Lauf …

Regisseur Luis Ortega (DER SCHWARZE ENGEL, produziert von Pedro Almodóvar) inszeniert einen surrealen Mix aus Mafia-Thriller und absurder Tragikomödie – irgendwo zwischen Wes Andersons akribischer Ästhetik und Giorgios Lanthimos’ schrägem Existenzialismus. Mit der unverkennbaren Bildsprache von Kaurismäkis Stamm-Kameramann Timo Salminen, den brillanten Performances von Nahuel Pérez Biscayart (PERSISCHSTUNDEN, 120 BPM) und Úrsula Corberó (HAUS DES GELDES, THE DAY OF THE JACKAL) sowie seinem einzigartigen Stil und Humor ist KILL THE JOCKEY eine extravagante Ode an den Neuanfang.

 

Miroirs No. 3

MIROIRS NO. 3

(Start: 18.09.2025)

D 2025 Regie: Christian Petzold | 86 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt, Enno Trebs

Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat. Vom ersten Moment an verbindet die beiden Frauen eine tiefe Zuneigung. Laura genießt die mütterliche Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard und ihrem Sohn Max, die gemeinsamen Essen. Es beginnt eine fast unbeschwerte, glückliche Zeit des Zusammenseins, ein Spätsommertraum, dem sich Laura und die Familie nur zu gerne überlassen. Aber da ist etwas, das nicht stimmt, ein tiefer, dunkler Schmerz, der alle vier verbindet und doch unausgesprochen bleibt. Laura spürt, dass sie aus diesem Traum erwachen müssen, um wieder leben und lieben zu können.

 

LEIBNIZ - Chronik eines verschollenen Bildes

(Start: 18.09.2025)

D 2025 Regie:  Edgar Reitz  | 104 Min. | FSK 6
Darsteller*innen: Edgar Selge, Lars Eidinger, Barbara Sukowa, Aenne Schwarz

Im Auftrag der Kurfürstin Sophie von Hannover soll der große Denker Gottfried Wilhelm Leibniz porträtiert werden. Allerdings steht dem Gelehrten ganz und gar nicht der Sinn danach. Während der Sitzungen für das Gemälde entbrennt zwischen dem Philosophen und der jungen Malerin ein leidenschaftlicher Kampf um die Wahrheit in Bild und Abbild, Realität und Kunst.

Mit seinem Leibniz-Porträt kehrt Regielegende Edgar Reitz auf die große Kinoleinwand zurück und widmet sich einem der einflussreichsten Universalgelehrten der Neuzeit. Der auf der 75. Berlinale gefeierte und mit Edgar Selge, Lars Eidinger, Barbara Sukowa und Aenne Schwarz hochkarätig besetzte Film ist ein ebenso kluger wie gewitzter Schlagabtausch zwischen Gelehrten und Künstlern und zeigt dabei die unzähligen Facetten des Gottfried Wilhelm Leibniz.

 

Das Tiefste Blau

DAS TIEFSTE BLAU

(Start: 25.09.2025)

MEX,NL,RCH,BR 2025 Regie: Gabriel Mascaro
Darsteller*innen: Denise Weinberg, Rodrigo Santoro, u,a,

Die 77-jährige Tereza (DENISE WEINBERG) lebt in einer kleinen Industriestadt im Amazonasgebiet. Eines Tages erhält sie die offizielle Anweisung der Regierung, in eine Seniorenkolonie in einer entlegenen Gegend zu ziehen. Hier sollen die Alten ihre letzten Jahre „genießen“, während die junge Generation sich voll und ganz auf Produktivität und Wirtschaftswachstum konzentrieren kann. Doch Tereza widersetzt sich. Sie begibt sich auf eine Reise immer weiter hinein in das Amazonasgebiet, durch die Nebenflüsse und den Dschungel. Einen letzten Wunsch will sie sich erfüllen, bevor man ihr die Freiheit nimmt. Einen letzten Wunsch, der Tereza verändern und ihr Leben in eine neue Richtung lenken wird.

 

MARIA REICHE: Das Geheimnis der Nazca-Linien

(Start: 25.09.2025)

F/D 2025 Regie: Damien Dorsaz
Darsteller*innen: Devrim Lingnau, Olivia Ross, Guillaume Gallienne

Peru in den 1930er Jahren: Während sich in Europa der Faschismus ausbreitet, verdient sich die junge Dresdnerin Maria Reiche (Devrim Lingnau) als Mathematiklehrerin in der Hauptstadt Lima. Doch ihre wahre Berufung wartet weiter südlich der kosmopolitischen Metropole, in der Wüste von Nazca. Der französische Archäologe Paul (Guillaume Gallienne) überredet Maria, für ihn einige Schriftstücke zu übersetzen, von denen er sich Hinweise auf ein uraltes Kanalsystem in der Gegend erhofft. Stattdessen stoßen sie mitten in der staubigen Einsamkeit auf eines der größten Rätsel der Menschheitsgeschichte: gigantische, mit mathematischer Präzision in den Sand gescharrte Linien und Figuren, die Maria sofort in ihren Bann ziehen...

 

NUR FÜR EINEN TAG

(Start: 02.10.2025)

F 2025 Regie: Amélie Bonnin | 98 Min. | FSK 0
Darsteller*innen: Juliette Armanet, Bastien Bouillon, François Rollin, Tewfik Jallab, Dominique Blanc

Als die junge, ehrgeizige Köchin Cécile kurz vor der Erfüllung ihres Lebenstraums zu ihrer chaotischen Familie in die französische Provinz zurückkehren muss, gerät ihr perfekt durchgeplantes Leben gehörig ins Wanken – für einen Tag, der alles verändern könnte.

 

 

 

AMRUM

(Start: 09.10.2025)

D 2025 Regie: Fatih Akin | 93 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Jasper Billerbeck, Laura Tonke, Lisa Hagmeister, Kian Köppke, Lars Jessen, Detlev Buck, Jan Georg Schütte

Amrum, Frühjahr 1945. Seehundjagd, Fischen bei Nacht, Schuften auf dem Acker – nichts ist zu mühsam oder gefährlich für den zwölfjährigen Nanning,
um seiner Mutter in den letzten Kriegstagen auf der Insel zu helfen, die Familie zu ernähren. Mit dem ersehnten Frieden kommen aber völlig neue Konflikte. Nanning muss lernen, seinen eigenen Weg zu finden.

 

 

 

JANE AUSTEN UND DAS CHAOS IN MEINEM LEBEN

(Start: 16.10.2025)

F 2024 Regie: Laura Piani | 94 Min. | FSK 0
Darsteller*innen: Camille Rutherford, Pablo Pauly, Charlie Anson, Annabelle Lengronne, Liz Crowther, Alan Fairbairn, Lola Peploe, Alice Butaud, Roman Angel

Agathe (Camille Rutherford), jung, hübsch und hoffnungslos alleinstehend, arbeitet in einer Buchhandlung und hat eine Jane-Austen-Romanempfehlung für alle Lebensfragen. Wenn sie nicht gerade den Eroberungsgeschichten ihres besten Freundes Félix (Pablo Pauly) lauschen muss, träumt sie davon, selbst Schriftstellerin zu werden. Als Félix die ersten Kapitel ihres Romans bei einem Schreibwettbewerb einreicht und Agathe einen Aufenthalt in der "Jane Austen Writers'Residency" gewinnt, muss die unbeholfene Mittdreißigerin ihre Komfortzone verlassen. Auf dem lauschig-historischen Landsitz soll ihr Liebesroman zwischen Teekränzchen und intellektuell stimulierendem Austausch weiter Form annehmen. Doch nicht nur die spuckfreudigen Lamas im anliegenden Garten erweisen sich als Stimmungskiller. Der romantische Kuss, den Félix Agathe kurz vor ihrer Abreise aufgedrückt hat, sorgt für reichlich gefühlige Verwirrung und eine echte Schreibblockade. Zu allem Überfluss haust sie in der Schriftstellerresidenz Tür an Tür mit dem gutaussehenden, aber versnobten Oliver (Charlie Anson), seinerseits Ur-Ur-Ur-Ur-Großneffe von Jane Austen und alles andere als ein Connaisseur von Herzschmerzliteratur. Die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen - und doch kreuzt das Schicksal ihre Wege immer wieder. Ehe Agathe sich versieht, steckt sie selbst mittendrin in einem modernen Jane-Austen-Roman - zwischen Stolz, Vorurteil und vielleicht doch der ganz großen Liebe.

Basierend auf dem besten Roman, den Jane Austen nie geschrieben hat: JANE AUSTEN UND DAS CHAOS IN MEINEM LEBEN ist eine feinsinnige und lebensnahe Komödie mit Verstand und Gefühl, Sinn und Sinnlichkeit, an der auch die ikonische Großmeisterin bestimmt ihre Freude gehabt hätte. Mit pointiertem Witz und viel Herz erzählt Regisseurin Laura Piani vom literarischen Ursprung moderner Liebeswirren und schafft Feel-Good-Kino in Perfektion, das ganz und gar verzaubert.

 

STILLER

(Start: 30.10.2025)

D 2024 Regie: Stefan Haupt | 99 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Albrecht Schuch, Paula Beer, Max Simonischek, Marie Leuenberger, Stefan Kurt, Sven Schelker u.v.a.

Bei einer Zugreise durch die Schweiz wird der US-Amerikaner James Larkin White an der Grenze festgenommen. Der Vorwurf: Er sei der vor sieben Jahren verschwundene Bildhauer Anatol Stiller, der wegen seiner Verwicklung in eine dubiose politische Affäre gesucht wird. White bestreitet seine Schuld und beharrt darauf, nicht Stiller zu sein. Um ihn zu überführen, bittet die Staatsanwaltschaft Stillers Frau Julika um Hilfe. Aber auch sie vermag ihn nicht eindeutig zu identifizieren, in Erinnerungen wird aber mehr und mehr die Beziehung des Ehepaars offengelegt. Auch der Staatsanwalt hat eine überraschende Verbindung zu dem Verschwundenen. Was ist damals genau passiert und wer ist Stiller wirklich?

Max Frisch‘ Roman „Stiller“ erschien 1954 im Suhrkamp-Verlag, er wurde bis heute millionenfach verkauft und in 34 Sprachen übersetzt. „Stiller“ war für Max Frisch der Durchbruch als Romanschriftsteller und wurde mit renommierten Literaturpreisen wie dem „Großen Schillerpreis“ der „Schweizerischen Schillerstiftung“ oder dem „Wilhelm-Raabe-Preis“ ausgezeichnet. Ebenso wurde der Roman in die in die „ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher“ aufgenommen. Max Frisch (1911-1991) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, neben „Stiller" sind vor allem seine Werke „Homo Faber" und „Mein Name sei Gantenbein" bekannt.